Zur Auseinandersetzung mit „Dortmund stellt sich quer!“ (DSSQ)

Die seit Mitte letzten Jahres immer wieder auftretenden Auseinandersetzungen mit dem DSSQ-Bündnis, die sowohl intern als auch im öffentlichen Rahmen stattfanden, haben uns nach den erfolgreichen Gegenaktivitäten gegen den „Nationalen Antikriegstag” dazu veranlasst, die Vorkommnisse in einem ausführlichen Reader aufzuarbeiten und zusammenzufassen.

Die Aufarbeitung und die Einschätzungen haben uns gut ein halbes Jahr Arbeit gekostet. Das rund 19-seitige Handbuch sollte letztlich nur intern als Diskussionsgrundlage für alle Beteiligten und interessierten Akteur_innen dienen, die sich im Rahmen der Vorbereitung gegen den Neonaziaufmarsch Anfang September engagiert hatten. Wir wollten damit eine neutrale Sicht auf die Geschehnisse transparent machen, wo vorher nur Vermutungen und Gerüchte kursierten. Wir verschickten den Reader daraufhin Ende März dieses Jahres, und zwar lediglich an die Unterstützer_innen beider Bündnisse. [1]

So sollten bei den organisierten Gruppen Diskussionen über mögliche Perspektiven im nächsten Jahr ermöglicht werden. Wir hofften deshalb auf zahlreiche Rückmeldungen, diese blieben jedoch größtenteils aus.

Kürzlich veröffentlichten die Rote Antifa Duisburg und die Antifaschistische Jugend Dortmund einen Beitrag, in dem genau dieses bisher nur intern bekannte Diskussionspapier angesprochen wird. Dieses wird dort fälschlicherweise als „lange Hetzschrift (Verfasst von der Antifa Union, dem Antifa Impuls, dem AK Freiraum und dem Antifa Medienzentrum)“ bezeichnet, in der „Unwahrheiten, Diffamierungen und Lügen über die Rote Antifa und andere MitgliederInnen des bundesweiten antifaschistischen Bündnis [sic!] ‚Dortmund stellt sich quer!‘ verbreitet” würden.

Letztes Jahr haben wir uns im Zuge der Vorbereitungen nie zu solchen verbalen Attacken durch das DSSQ-Bündnis und seine Mitglieder geäußert. Für uns waren die Vorbereitung der Gegenaktivitäten wichtiger; wir wollten keine Spaltung und haben dies auch immer wieder deutlich gemacht. So werden wir auch dieses Jahr erneut keine öffentlichen Diskussionen führen oder Attacken gegen das DSSQ-Bündnis anstrengen bzw. unterstützen. Gespräche und die vereinbarten Absprachen zwischen den Bündnissen wurden im Nachhinein seitens DSSQ torpediert. Um nun aber nicht erneut etwaige Vermutungen zu streuen – und durch die Semi-Veröffentlichung durch die Mitglieder des DSSQ-Bündnisses – sehen wir uns nun gezwungen, das Papier in Gänze zu veröffentlichen. So wird es einer breiten Öffentlichkeit
zugeführt, sodass auch unorganisierte Leute die Möglichkeit haben, sich selbst ein Bild von dem Diskussionspapier zu machen.

S5-Papier Online.pdf

Wir haben hier allerdings nur eine Version veröffentlicht, in der
teilweise Personen und Gruppen gestrichen bzw. anonymisiert wurden, um unseren hohen Anforderungen an den Schutz linker Strukturen gerecht zu werden. Wir würden uns im Übrigen auch weiterhin über Rückmeldungen freuen.


[1] Sofern PGP/GPG vorhanden, haben wir die Gruppen verschlüsselt angeschrieben.

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